CHRONIK der 1899'er
Vereinsgeschichtlicher Rückblick
Teil I (1899 bis 1951)
Am 5. Mai 1899 - etwa ein Jahr nachdem sich in unmittelbarer Nachbarschaft die Edelweißschützen im Sand etabliert hatten - trafen sich in der Gaststätte „Fischerhof“ 58 Gaustadter um „Ihren Schützenverein“, einen G a u s t a d t e r Schützenverein, zu gründen.
Besonders stark machte sich für eine Vereinsgründung der Freiherr Baron von Seefried vom Cherbonhof, der auch am 25. Mai die erste Generalversammlung einberufen hat, bei der Leonhard Schütz zum 1. Vorstand gewählt wurde.
Den Fischerhof als Vereinslokal zu wählen erwies sich, da Zusagen nicht eingehalten wurden als Fehlgriff. Am 3. September 1899 zog der Zimmerstutzenverein 1899 Gaustadt in den “Volksgarten“. Der damalige Gastwirt Görtler hatte Wort gehalten und kostenlos einen Schießstand errichtet.
Die Mitgliederzahlen stiegen. Der Gaustadter Mittelstand wurde aufmerksam und immer öfter findet man unter den vielen Aufnahmen auch die Namen Gaustadter Geschäftsleute.
Im Jahre 1909 wurde zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ein Schützenkönig proklamiert. Er trug die vom Verein gestiftete Königskette um musste sich verpflichten, jeweils einen Taler für die Erweiterung der Schützenkette zu stiften.
Die Not nach dem 1. Weltkrieg ließ die Bürger näher zusammenrücken. Für die Vereine und damit auch für den Schützenverein 1899 Gaustadt begann eine Blütezeit.
Ein Kleinkalibergewehr wurde angeschafft und man begann Leistungssport zu betreiben. Dadurch wurde der Schützenverein 1899 weit über die Grenzen seiner engeren Heimat bekannt und beliebt. Stolz nannte man sich nun:
„Zimmerstutzen- und Kleinkaliberschützenverein 1899 Gaustadt“.
Höhepunkt in dieser Zeit war 1924 die Fahnenweihe, zu deren Feier Vereine aus Nah und Fern geladen wurden. Patenverein war die Schützengesellschaft Forchheim. Die Stickerei der Fahne wurde von Frl. Katharina Sterzl übernommen, die damit zur Ehrendame des Vereins ernannt wurde.
Nicht einmal 10 Jahre konnte sich der Verein an diesem Höhenflug erfreuen, dann hatte auch den Schützenverein das 3. Reich eingeholt mit dem verheerenden Krieg und schließlich dem Verbot der Siegermächte, welches jeder Vereinstätigkeit ein Ende setzte.
Es war Männern wie Konrad und Hans Eiser, Martin Schneiderbanger, Kaspar Reinfelder, Andreas Rößner, Jakob Ströhlein und Georg Stenglein vorbehalten, mit ihren Kameraden, Freunden und nun auch ihren Kindern1951 den Verein wieder aufzubauen ..................
Vereinsgeschichtlicher Rückblick
Teil II (1951 bis heute)
Protokollauszug aus der Sitzung am 14.7.1951 (Orginaltext):
Am 14. Juli 1951 fanden sich 35 Mitglieder der Zimmerstutzenschützen und des Kleinkalibervereins im Vereinslokal Volksgarten zusammen, um den Schützenverein Gaustadt, der 1945 beim Einmarsch der Amerikaner unter das Verbot fiel, wieder ins Leben un zur weiteren Tätigkeit im Schießwesen zurückzuführen.“
Im Jahr 1951 fand das erste Königsschießen nach Kriegsende statt; zum ersten Schützenkönig wurde Hans Stenglein proklamiert.
In der ersten Generalversammlung am 1.3.1952 wurde Martin Schneiderbanger zum 1. Vorstand und Hans Eiser zum 2. Vorstand gewählt.
Im Jahr 1955 wurde eine Satzung beschlossen, in der u.a. festgelegt wurde, dass sich nunmehr auch Damen an allen offiziellen Schießen - mit Ausnahme des Königsschießens - beteiligen können. In diesem Jahr fand vom 4.6. bis 12.6. auch das Gauschießen auf den Ständen des Schützenvereins 1899 statt.
Im Jahr 1956 errang Hans Schrepfer als bisher einziges Vereinsmitglied den Titel eines Gauschützenkönigs.
Im Jahr 1957 wurde Martin Kaiser zum neuen 1. Vorstand und Josef Rauscher zum 2. Vorstand gewählt.
Im Rahmen des 60-jährigen Vereinsjubiläums 1959 wurde auch der Kleinkaliber-stand in Betrieb genommen.
Im Jahr 1963 wählte die Generalversammlung Josef Rauscher zum neuen 1. Vorstand und Alfred Keller zum 2. Vorstand.
Ab dem Jahr 1965 wurde auch eine Schützenkönigin proklamiert; den 1.Titel errang Grunda Habermann.
Im Jahr 1967 wurde erstmals auf Initiative des Vergnügungsausschussvorsitzenden Kurt Obst eine Faschings-Sitzung im Volksgarten abgehalten.
Im Jahr 1969 fand unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Andreas Stenglein das 70-jährige Vereinsjubiläum mit Fahnenweihe statt. Die Patenschaft über die neue Fahne übernahm der Freihandschützenverein Pettstadt.
Im Jahr 1970 konnte ein Rekordmitgliederstand von 150 (davon 30 Jungschützen) verzeichnet werden. Seitens der Gemeinde Gaustadt begannen die Planungen für ein Sportzentrum wobei für den Schützenverein 1899 ein entsprechendes Gelände ausgewiesen wurde. Aufgrund der Eingemeindung im Jahr 1972 konnten diese Pläne nicht mehr verwirklicht werden.
Ebenfalls im Jahr 1972 erfolgte die Eintragung des Schützenvereins 1899 in das Vereinsregister und die Verabschiedung einer neuen Satzung.
Im Jahr 1974 wurde das 75-jährige Vereinsjubiläum unter Schirmherrschaft von MdB Paul Röhner im Festzelt an der Schwarzen Brücke“ und im Jahr 1979 das 80-jährige Jubiläum unter Schirmherrschaft von StR Hans Stenglein im Festzelt auf dem Schulhof gefeiert.
Dazwischen wurde im Jahr 1977 erstmals ein Pistolenkönig ermittelt. Die Königskette stiftete Mitglied Alois Renner; den ersten Titel errang Rudi Möhrlein.
Im Jahr 1980 trat der langjährige 1. Vorstand Josef Rauscher von seinem Amt zurück und wurde zum Ehrenvorstand ernannt; zum neuen 1. Vorstand wurde Siegfried Prell und zum 2. Vorstand Georg Schrepfer gewählt.
Im Jahr 1983 wurde von Kassier Hans Schrepfer der Luftgewehrstand erneuert und die Damen des Vereins ermittelten zum ersten Mal eine Vereinsmeisterin; den 1.Titel errang Sonja Jakob.
Als erstes Vereinsmitglied holte sich Peter Eisentraut im Jahr 1984 (und nochmals 1992) den Titel eines Stadtschützenkönigs. Doris Sperl errang im Jahr 1986 den Titel einer Stadtjugendkönigin.
Im Jahr 1989 wurde unter Schirmherrschaft von StR Hans Stenglein das 90-jährige Vereinsjubiläum gefeiert.
Im Jahr 1994 übernahm Georg Schrepfer das Amt des 1. Vorstands.
Mit tatkräftiger Unterstützung von Mitglied und Kreishandwerksmeister Kaspar Reinfelder wurde 1996 der Luftgewehrstand umgebaut und erneuert. Im darauf-
folgenden Jahr wurde der Eingangsbereich zum Schützenzimmer von Vereinsmit-
gliedern renoviert.
Im Jahr 1999 wurde unter der Schirmherrschaft von Herrn OB Herbert Lauer vom
18. bis 20. Juni das 100-jährige Vereinsjubiläum im Festzelt am Ochsenanger gefeiert. Hierzu fanden im Vorfeld ein Pokalschießen für Schützenvereine und Gaustadter Ortsvereine sowie das traditionelle Königsschießen statt.
Allen Mitgliedern, Freunden und Gönnern des Schützenvereins 1899 Gaustadt ein herzliches Dankeschön für die geleistete Arbeit und das Engagement in der Vergangenheit, verbunden mit der Bitte auch in Zukunft tatkräftig und aktiv am Vereinsleben mitzuwirken - zum Wohle unseres Vereins.
Georg Schrepfer, 1. Vorstand